Das Altstadtjahr 2023





Die Oberstadt ist um eine Attraktion reicher: In einem Schaufenster des 101g-Ladens an der Hohengasse 8 hat Esther Niffenegger einen Schrank zum Austausch von Büchern eingerichtet. Sie betreut die Vitrine ehrenamtlich mit Regina Salzmann.




Im Sommer 2020, während der Zeit der Corona-Massnahmen, durften die ansässigen Gastrobetriebe auf dem Hofstattplatz ihre Aussenbewirtungen erweitern. Die zusätzlichen Sitzgelegenheiten wurden laut einer Mitteilung des Gemeinderates "rege genutzt und führten zu einer Belebung des Platzes in der Altstadt". Nach der Aufhebung der Corona-Massnahmen fiel diese zusätzliche Aussenbewirtung wieder weg.
In einem partizipativen Prozess unter Leitung der Stadt wurden dann Massnahmen ausgearbeitet, um den Hofstattplatz erneut zu beleben. Beteiligt am Prozess waren der Altstadtleist, die Freunde der Altstadt, eine Vertretung der Anwohnenden sowie die ansässigen Gastrobetriebe. Die Vertreterinnen und Vertreter aus der Altstadt begrüssen die beabsichtigte Belebung, weisen aber auch darauf hin, dass die festgelegten Ruhezeiten eingehalten werden.
Als erstes Ergebnis dieses Prozesses kann auf dem Hofstattplatz nun eine einfache Möblierung genutzt werden. Die gelben Stühle und die Holzliege sollen zum Verweilen einladen und zur Belebung des Platzes beitragen. Die Sitzgelegenheiten stehen allen ohne Konsumzwang zur Verfügung. Zur Hitzeminderung werden zusätzlich von Mai bis September Pflanztöpfe und Sonnenschirme auf dem Platz aufgestellt.
Ausserdem hat die Stadt ein Baugesuch eingereicht, um auf einer festgelegten Fläche eine zusätzliche Aussenbewirtung zu ermöglichen. Der grösste Teil des Hofstattplatzes soll aber weiterhin für die Allgemeinheit jederzeit zugänglich sein. Das entsprechende Baubewilligungsverfahren ist gegenwärtig noch hängig.
Jahresbericht des Präsidenten über das Vereinsjahr 2022
Liebe Mitglieder,
liebe Behördenvertreterinnen und -vertreter,
liebe Gäste
Wie alle Menschen fragte sich auch der Vorstand des Altstadtleists Anfang letzten Jahres, wie das Leben nach der Pandemie wohl aussehen würde. Wir vom Leistvorstand waren gespannt darauf, zu sehen, ob Corona Auswirkungen auf unser Vereinsleben hatte – und wenn ja, welche.
Um es vorwegzunehmen: Wir spürten die Folgen der Seuche. Die Leute hatten in den vergangenen Monaten offensichtlich erkannt, dass sie ihre vier Wände nicht unbedingt verlassen müssen, um angenehme Feierabende geniessen zu können. An den Open Table in der Oberstadt, zu dem wir vor Corona jeweils rund 50 Personen begrüssen durften, setzten sich 2022 knapp ein Dutzend Personen. Am Raclette-Schmaus im Kornhausquartier nahmen 30 Menschen – und damit ebenfalls weniger als erhofft – teil.
Die Hühnersuppe verkauften wir erstmals nicht mehr selber. Dieses Amt übernimmt nun die Equipe des Hotels Stadthaus, wo die Suppe auch zubereitet wird. Auf diese Weise können die Abläufe unkomplizierter gestaltet werden.
Zu einem Flop geriet das Minigolfturnier mit einer einstelligen Anzahl von Spielerinnen und Spielern aus unserem Verein. Das nehmen wir auf unsere Kappe: Hätten wir den Wettkampf nur für Mitglieder durchgeführt, wären mehr Altstadtfans in die Anlage im Einschlagweg gepilgert. Die Aussicht darauf, gegen vereinsfremde «Profis» antreten zumüssen, dürfte den einen und die anderen jedoch dazu veranlasst haben, den Abend sonstwie zu verbringen.
Sehr gut besucht war die Sternissage auf dem Kronenplatz. Über 100 Burgdorferinnen und Burgdorfer verfolgten das Anzünden der Fünfzacke. Dazu gabs Hot Dogs von Fuchs&Specht und wärmende Getränke aus dem Wychäuer im Ämmitau. Für die Itopfete auf der Brüder Schnell-Terrasse wurden 300 Blumen- und Kräuterchischtli bestellt.
Die Sternissage und die Itopfete führen wir jeweils mit Pro Burgdorf durch. Im Namen des Vorstandes danke ich den Verantwortlichen mit Geschäftsführerin Rahel Peña und den Co-Präsidenten Martin Kolb und Heinz Schwarz an der Spitze ganz herzlich für die stets sehr angenehme Zusammenarbeit.
Seit unserer letzten Mitgliederversammlung setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen:
- Hannes Hofstetter (Präsident)
- Urs Mürner (Vizepräsident)
- Sabine Lerch-Brechbühl (Finanzen)
- Heidi Handschin (Verbindungsfrau zu Pro Burgdorf)
- Susanna Menzi (Sekretariat)
Wir trafen uns viermal zu Sitzungen und einmal zu unserem Vorstandsreisli. Dieses führte uns nach Yvoire in Frankreich; das malerische Städtchen liegt gegenüber von Nyon, direkt am Genferseeufer. An den Sitzungen suchten wir nach Wegen, um unseren Mitgliedern etwas Neues bieten zu können. Aus diesen Überlegungen entstand das folgende Jahresprogramm:
Samstag, 8. April: Eiertütschen auf dem Kronenplatz (ist schon Geschichte)
Mittwoch, 10. Mai: Mitgliederversammlung im Klangtheater (findet gerade statt)
Samstag, 13. Mai: Itopfete auf der Brüder Schnell-Terrasse
Freitag, 14. Juli: Minigolfplausch auf der Anlage im Einschlagweg
Samstag, 26. August: Pizzaschmaus beim oder im Kirchgemeindehaus an der Lyssachstrasse
Freitag, 24. November: Sternissage auf dem Kronenplatz
Die Mitgliederzahl hat sich bei rund 170 Personen und Haushaltungen eingependelt. Sie bezahlen ihre Jahresbeiträge grösstmehrheitlich überpünktlich. Auf Facebook folgen uns gut 1000 Menschen. Diese Zahlen belegen, dass der Leist in der Altstadt nach wie vor und Corona zum Trotz grossen Rückhalt geniesst.
Damit bin ich am Ende meines letzten Jahresberichts angelangt. Ich gebe mein Amt als Präsident und Vorstandsmitglied dieser Vereinigung ab. Dafür gibt es zwei Gründe: Einerseits lebe ich nicht mehr in der Oberstadt. Andererseits finde ich, nach sechs Jahren sei es ohnehin Zeit für einen Wechsel.
Mit mir tritt auch Heidi Handschin aus dem Vorstand zurück. Sie sitzt seit 2009 in diesem Gremium und avancierte in dieser Zeit zum lebenden Gedächtnis und der guten Seele des Vereins. Als unsere Verbindungsfrau zu Pro Burgdorf sorgte sie für einen stetigen Informationsfluss zwischen den Institutionen und beidseits immer wieder für wertvolle Inputs.
In wenigen Minuten werdet ihr meinen Nachfolger und Heidis Nachfolgerin wählen. Ich wünsche Roger Danthine und Erika Friedli, dass sie an ihren Aufgaben genauso den Plausch haben dürfen, wie Heidi und ich ihn hatten.
Meinen Vorstandsgespändli danke ich ganz, ganz herzlich für die lässige Zusammenarbeit, und euch, liebe Mitglieder, für das Vertrauen, das ihr mir entgegengebracht habt. Ich werde die Zeit mit euch immer in Erinnerung behalten – und im Badezimmer mindestens zweimal pro Tag voller Freude und Zuversicht an die Burgdorfer Altstadt denken, wenn ich das Leist-Logo sehe, das ich mir vor drei Jahren auf den linken Oberarm tätowieren liess.
Burgdorf, 10. Mai 2023
Hannes Hofstetter, Präsident Altstadtleist Burgdorf





Für 2280 Franken kauften die Teilnehmer/innen an der Silvester-Gala im Hotel Stadthaus Lose. Dieses Geld kommt den Menschen der «Arche» in Burgdorf zugute. red
Die Losverkäufe an den Silvester-Galas im Hotel Stadthaus in Burgdorf haben sich zu einer lieb gewordenen Tradition entwickelt: Bereits zum sechsten Mal konnte Marvin Portmann (rechts im Bild), der Gastgeber des Hotels und Restaurants in der Oberstadt, einer sozialen Instititution den Reingewinn aus dieser Veranstaltung überreichen.
Nach dem SAZ, der Stiftung Intact, der Bewo, der Stiftung Lerchenbühl und der Juniorenabteilung des Sportclubs Burgdorf dürfen sich in diesem Jahr die Bewohnerinnen und Bewohner der «Arche» Burgdorf über einen finanziellen Zustupf freuen.
Die 64 Gäste kauften Lose der Tombola im Wert von 2280 Franken. Dafür, dass jedes Los einen Treffer ergab, sorgten knapp 50 Sponsorinnen und Sponsoren. Den Reingewinn schenkte Marvin Portmann nun Thomas Jost, dem Leiter der «Arche».
Die Spende werde «für etwas Schönes» genutzt, sagte Thomas Jost bei der Checkübergabe. Sie ermögliche den Bewohnerinnen und Bewohnern der Institution, Ausflüge oder Kurzferien zu unternehmen, die für sie sonst mit ihren schmalen Budgets kaum denkbar wären. Diese Menschen – in der «Arche» wohnen gut 40 Männer und Frauen mit psychischen Problemen und aus prekären sozialen Lebenslagen – hätten kaum je die Gelegenheit zu grösseren Unternehmungen ausserhalb ihres üblichen Umfelds. Für manche von ihnen sei nur schon ein Nachmittag im «Alpamare» ein selten erfüllbarer Traum. Dank der Aktion des Hotels Stadthaus könnten solche Träume öfter als bisher Realität werden.
Zur Altstadtleist-Spende
für die Ukraine im Februar 2022
im November 2021